Global – Lokal. Beiträge zur Geschichte Europas in der Welt
Hrsg. v. Fabian Fechner, Jürgen G. Nagel
Die Reihe Global – Lokal. Beiträge zur Geschichte Europas in der Welt soll Arbeiten zum Themenkreis der Globalgeschichte aufnehmen. Dabei stehen zunächst die Interaktionen zwischen Europa und der außereuropäischen Welt im Vordergrund, und zwar in beide Richtungen: Seit dem späten 15. Jahrhundert prägten europäische Kolonial- und Handelsmächte in formeller wie informeller Gestalt die gesamte Welt. Dabei werden einerseits gesellschaftliche Folgeprozesse in Asien, Afrika, den Amerikas und Australien/Ozeanien nicht in den klassischen Erklärungen von Mimesis und Unterwerfung verstanden, sondern als komplexes Phänomen des Umgangs mit der „westlichen“ Herausforderung. Andererseits werden im Gegenzug die Rückwirkungen auf Europa analysiert, wobei das Selbstbild dieses Erdteils erst durch die Kulturbegegnung geschärft wird. Durch den Transfer von Wissensbeständen, Personen und Gütern in die „alte“ Welt werden Alltag, Konsum, Weltverständnis und Wissenschaft tiefgreifend verändert. Schließlich kommt es auch zu globalen Wechselwirkungen ohne primäre Beteiligung Europas, beispielsweise Handelsströme im Indischen Ozean oder Zwangsmigration im Südatlantik – ein Bereich, der erst in jüngster Zeit auf die Forschungsagenda gelangte.
Die Reihe sieht sich einer modernen Verflechtungsgeschichte verpflichtet. Dies bedeutet nicht zuletzt eine konzeptionelle Verbindung lokaler Gegebenheiten und Prozesse auf der einen Seite sowie global wirkender Zusammenhänge auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund zielt die Reihe gleichermaßen auf konzeptionell fundierte empirische Spezialstudien wie auf empirisch rückgebundene Theoriebildung.
Aufnahme in die Reihe sollen neben originären Forschungsarbeiten aus dem genannten Themenbereich insbesondere überdurchschnittliche Dissertationen und Habilitationsschriften, herausragende M.A.-Abschlussarbeiten, konzeptionell weiterführende Sammelbände sowie Tagungspublikationen finden. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf den Forschungsfeldern und -verbünden an der FernUniversität; es werden aber auch explizit Beiträge, die außerhalb der FernUniversität entstanden sind, zur Publikation eingeladen. Die Beiträge sollen in der Geschichtswissenschaft oder an der Schnittstelle zu anderen historisch arbeitenden Fächern (z. B. Ethnologie, Kunstgeschichte, Kulturanthropologie, Religionswissenschaften, Area Studies) angesiedelt sein. Das Profil der Reihe wird dabei der interdisziplinären Ausrichtung des zugrundeliegenden Arbeitsbereichs entsprechen.
Entscheidende Aufnahmekriterien sind die Fachzugehörigkeit (Geschichtswissenschaft, Arbeiten mit historischem Bezug aus anderen Kultur- und Sozialwissenschaften), die thematische Zugehörigkeit (Beziehungen Europas in den Globalen Süden, Rückwirkungen des Globalen Südens nach Europa, Süd-Süd-Beziehungen) sowie die konzeptionelle Zugehörigkeit (Globalgeschichte, Verflechtungsgeschichte, Translokalität) der vorliegenden Monographien und Sammelbände zum Profil der Reihe. Bei Qualifikationsarbeiten sind überdurchschnittliche Bewertungen, die aus den Gutachten hervorgehen müssen, Voraussetzung. Examensarbeiten können nur berücksichtigt werden, wenn sie eine eigenständige Forschungsleistung unter Beweis stellen.
Qualitätssicherung
Die Qualitätssicherung erfolgt durch einen wissenschaftlichen Beirat von 20 Forscher*innen. Die Mitglieder sind Professor*innen oder promovierte Wissenschaftler*innen von herausragender Expertise.
Wissenschaftlicher Beirat
JProf. Dr. Christina Brauner | Juniorprofessorin für Globalgeschichte der Frühen Neuzeit, Eberhard Karls Universität Tübingen |
Dr. Eberhard Crailsheim | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Centro de Ciencias Humanas y Sociales, Instituto de Historia, Madrid |
Prof. Dr. Renate Dürr | Professorin für Neuere Geschichte, Eberhard Karls Universität Tübingen |
Prof. Dr. Antje Flüchter | Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Bielefeld |
Prof. Dr. Mark Häberlein | Professor für Neuere Geschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg |
Prof. Dr. Andrea Komlosy | Ao. Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien |
Prof. Dr. Jean-Paul Lehners | Professor em. für Globalgeschichte, Universität Luxemburg |
Dr. Christian Lekon | Assistenzprofessor für Geschichte, Ankara Yildirim Beyazit University |
Prof. Dr. Christoph Marx | Professor für außereuropäische Geschichte, Universität Duisburg-Essen |
Dr. Tobias Mörike | Kurator der Sammlung Nordafrika, West- und Zentralasien, Sibirien, Weltmuseum Wien |
PD Dr. Kristin Platt | Direktorin des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung, Ruhr-Universität Bochum |
Prof. Dr. Ralf Roth | Apl. Professor für Neuere Geschichte, Goethe Universität Frankfurt/Main |
Dr. Esther Schmid Heer | Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Jesuitenbibliothek Zürich |
Dr. Dennis Schmidt | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut, FernUniversität in Hagen |
Prof. Dr. Felicitas Schmieder | Professorin für Geschichte und Gegenwart Alteuropas, FernUniversität in Hagen |
Dr. Felix Schürmann | Projektleiter am Forschungskolleg Transkulturelle Studien, Universität Erfurt/Forschungsbibliothek Gotha |
Prof. Dr. Reinhard Wendt | Professor i.R. für Neuere europäische und außereuropäische Geschichte, FernUniversität in Hagen |
Prof. Dr. Michael Zeuske | Senior-Professor am Center for Dependency and Slavery Studies, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
Bisher in der Reihe erschienen
Jürgen G. Nagel, Hans-Heinrich Nolte (Hg.): Imperiales Bauen : Architektur und Stadtplanung im Kontext großer Reiche. Hagen 2023
Hier können Sie das Buch bestellen: https://www.nomos-shop.de/olms/titel/imperiales-bauen-id-118629/