Calvinoturcismus – Turcopapismus : Turkisierungsmotive im kontroverstheologischen Diskurs des 16. Jahrhunderts

Autor*innen: Christina L. Griffiths
Da in der Reformationsepoche die Religion der Muslime (seinerzeit „Türken“ genannt) ebenso wie der Glaube der gegnerischen Konfession als Häresie wahrgenommen wurde, bot sich den Vertretern christlicher Rechtgläubigkeit auf beiden Seiten des konfessionellen Grabens der polemische Vergleich des konfessionell Anderen mit dem muslimischen „Türken“ als probate Methode verunglimpfender Diskreditierung an. Die Praktik der Turkisierung gegnerischer Lehrmeinungen hatte über hundert Jahre lang Konjunktur und bildete nachgerade einen eigenen Diskurstypus aus. In der vorliegenden Arbeit werden zum einen anhand einschlägigen Quellenmaterials die diskursiven Vergleichsmomente der Turkisierungsstrategie herausgearbeitet; zum anderen werden eine Schrift und deren Gegenschrift aus dem englischen Reformationskontext, die mit ihren Titelneologismen „Calvinoturcismus“ und „Turcopapismus“ das Phänomen des Turkisierungsdiskurses begrifflich auf den Punkt brachten, in den historischen und diskursiven Zusammenhang ihres Zeitalters eingeordnet.
Erscheinungsjahr: 2025
ISBN (PDF): 978-3-98767-029-9
ISBN (Print): 978-3-98767-500-3
Deposit: https://dx.doi.org/10.57813/20250425-072440-0