Intervenierendes Erinnern – Kritische Aufarbeitung des NSU-Komplexes in Theater, Film und Hörspiel


Autor*innen: Johanna Hähner

Jahrelang blieben die Anschläge und Morde des NSU-Komplexes unaufgeklärt, bis sich 2011 das ‚Kerntrio‘ des NSU-Komplexes enttarnte. Bis dahin wurden die Morde sowohl in der Ermittlungsarbeit als auch in der öffentlichen Berichterstattung an der Schnittstelle von antimigrantischen und antimuslimischen Diskursen als Taten migrantischer Menschen verhandelt. Auch die anschließende Aufarbeitung war von rassistischen Zuschreibungen und einer mangelnden Einbeziehung der Betroffenenperspektive geprägt. Bereits kurz nach Bekanntwerden des NSU-Komplexes entstanden zahlreiche Theaterstücke, Filme, Romane und Hörspiele, die diese Leerstellen und blinden Flecken der Aufarbeitung thematisierten und kritische Reflexionsräume jenseits tradierter Gedenkformate schufen. Inwieweit Literatur, Theater, Hörspiel und Film zur kritischen Reflexion des NSU-Komplexes beitragen können und wie dies aus literatur- und medienwissenschaftlicher Perspektive untersucht werden kann, ist Gegenstand dieser Studie, die Ansätze der Memory Studies mit intermedialen und interdisziplinären Ansätzen der Erzähltheorie verbindet.

Erscheinungsjahr: 2025

ISBN (PDF): 978-3-98767-032-9

ISBN (Print): 978-3-98767-503-4